Welche Gravur ist für unsere Trauringe die richtige?

Als Goldschmiedemeisterin habe ich im Laufe der Jahre schon so einige Trauringberatungen durchgeführt.

Dabei kommt relativ zum Schluss von meiner Seite die Frage nach der Gravur. Seit wir 2022 den Faser Laser angeschafft haben, bin ich begeisterte Lasergraviererin, aber natürlich bieten wir unseren Kunden auch die bewährte Diamantgravur an.

Aber was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen einer Lasergravur und einer Diamntgravur?

Wie ich oben bereits erwähnt habe, haben wir 2022 einen Faser Laser für die Werkstatt angeschafft und können so unserer und Eurer Kreativität freien Lauf lassen. Für diese Art des Gravierens brauchen wir jedoch einiges an Ausstattung. 

Für den Betrieb des Laser braucht man Strom und einen ausschließlich für den Laser vorbehaltenen Laptop mit einem Grafik Programm. Dann sollte man sowohl das Grafikprogramm, als auch das Laserprogramm beherrschen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Ehrlich, es hat einige Messingringe und etwas Zeit gebraucht, bis alles so funktioniert hat, wie ich das wollte und auch bis ich zufrieden mit dem Ergebnis war.

Beim Laser wird mit einem Laserstrahl die Oberfläche verbrannt, um eine bestimmte Tiefe der Gravur zu erzeugen, wird der Vorgang des Laserns mehrfach wiederholt. Dadurch, dass die Oberfläche verbrennt, erscheint die Gravur dunkel im Metall. Das ergibt einen schönen Kontrast, den man durch die Intensität des Laserns abschwächen kann.

Der wohl größte Unterschied zwischen Laser- und Diamantgraviermaschine ist wahrscheinlich, dass die Diamantgravurmaschine analog arbeitet. Sie braucht weder Strom noch PC. Sie ist mechanisch und arbeitet mit Schablonen. Durch die Schablonen ist die Kreativität, was das Erscheinungsbild der Schrift angeht, sehr eingeschränkt. In unserer Werkstatt gibt es eine Schreibschrift und eine Druckschrift, aus denen die Kunden wählen können. 

Die Ringe werden in eine Vorrichtung eingespannt und mit einer Diamantspitze graviert. Das heißt, dass die Diamantspitze die Schriftschablone, die ich mit dem Stift nachzeichne, oben in der Vorrichtung in den Ring ritzt. Auch hierbei wiederhole ich den Vorgang 2-3 Mal, um eine gewisse Tiefe zu erreichen. Der Vorteil bei der Diamntgravur ist ein schöner Glanz, weil die Schrift ins Metall geschnitten wird und das Material nicht verbrennt. Mann nennt diese Form der Bearbeitung auch ein spanendes Verfahren.

Wie kommt denn jetzt die eigene Handschrift in den Ring?

Das funktioniert so:

Wenn der Ring fertig ist, geht es weiter zum Laser. Die eigene Handschrift kann man mit dem Laser wunderbar eingravieren. Dazu braucht es allerdings etwas Vorbereitung. 

Die Handschrift wird von dem Brautpaar mit einem Fineliner auf ein sauberes, weißes Blatt Papier geschrieben. Name, Datum oder was auch immer drin stehen soll. Dann wird diese Textpassage von uns eingescannt und mit dem Grafikprogramm in ein bestimmtes Dateiformat umgewandelt, damit der Laser es auch lesen kann. 

Jetzt wird der entsprechende Ring ausgemessen und ich die Vorrichtung für das Ringlasern eingepannt. Der Laser wird mittig justiert. Darauf hin wird die Gravurvorlage (Handschrift) so vorbereitet, dass sie in den Ring passt, erst wenn alles genau passt, wird die Lasereinstellung festgelegt, sowie die Anzahl der Wiederholungen, die der Laser machen soll. Jetzt wird der Laser geschlossen und der Gravurvorgang gestartet.

Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird der Ring aus der Vorrichtung ausgepannt, kontrolliert, der Grat entfernt und der Ring final bearbeitet.

Jetzt können die Ringe abgeholt werden und so ist ein weiterer Punkt auf der To Do Liste des Brautpaares abgehakt.

Und was soll man da jetzt reinschreiben?

Grundsätzlich ist erlaubt, was dem Paar gefällt. Solange es den Rahmen (Ring) nicht sprengt, denn der Platz im Inneren oder auf der Außenfläche eines Ringes ist nun mal begrenzt. 

Das Datum gegen das Vergessen. Eine besonders beliebe Variante der Trauring Gravur. Das Datum und der Name es jeweils anderen wird in den Trauring graviert, so hat man die Gedächtnisstüze am Finger und vergisst den Hochzeitstag hoffentlich nie.

Gerne werden auch Kosenamen des Partners oder besondere Statements von unseren Paaren genommen. 

Der ein oder andere Gravurtext hat bei uns Goldschmieden auch schon mal für rote Ohren gesorgt, aber da wir Goldschmiede ja schon fast dem Beichtgeheimnis unterliegen, genießen wir und schweigen.

 

Doch egal für welche Art der Gravur man sich entscheidet, wichtig ist doch nur die Aussage, die ein Paar in seinen Trauringen für ihr gemeinsames Leben treffen will, sei es nun in der eigenen Handschrift, oder in der Schönschrift der Gravurschablone.

 

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